Ein Untersuchungsleitfaden operationalisiert die Forschungsfragen. Er kann als eine Art Checkliste für die Durchführung von Interviews oder Beobachtungen verstanden werden. Die darin enthaltenen Vorgaben helfen, die Vergleichbarkeit von Untersuchungen sicherzustellen.
Ein Untersuchungsleitfaden ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Durchführung von semi-strukturierten Interviews oder Beobachtungen. Er enthält konkrete Interviewfragen oder Punkte, auf die bei einer Beobachtung oder bei einem Interview geachtet werden soll und konkretisiert damit die Forschungsplanung. Die Erstellung eines Untersuchungsleitfadens geschieht daher im Anschluss an die Forschungsplanung.
Ein Untersuchungsleitfaden besteht aus folgenden Elementen.
In einigen Fällen werden Interviews oder Beobachtungen nicht nur vom Team selbst durchgeführt. Da ist es Hilfreich Hintergrundinformationen zur Studie mitzugeben. Dazu gehören die Ziele der Studie und ein Überblick über die Methodik und den Forschungsprozess. Darüber hinaus werden Angaben zur Auswahl und Rekrutierung von den Teilnehmenden gegeben.
Der Untersuchungsleitfaden enthält eine Liste von Fragen oder Themen, auf die bei der Befragung oder Beobachtung geachtet werden sollen. Die Fragen sind übersichtlich in Themenbereiche gruppiert. Es ist hilfreich neben den wichtigsten Fragen pro Thema Zusatzfragen zu formulieren, die gestellt werden können, wenn zusätzlich Zeit bleibt.
Bei der Formulierung der Fragen achten wir auf ein paar wichtige Punkte.
Weiterhin werden Beschreibungen von Aufgaben oder Szenarien gegeben, die den Teilnehmern vorgelegt werden sollen, um bestimmte Aspekte zu erforschen oder zu testen.
Im Leitfaden werden auch detaillierte Anweisungen zur Beobachtung und Aufzeichnung während der Studie gegeben.
Zuletzt gibt es im Leitfaden umfangreiche Anweisungen zur Aufzeichnung von Daten, Notizen und anderen relevanten Informationen während oder nach der Studie. Hierbei wird auf die Wichtigkeit von genauer Dokumentation geachtet, um die Ergebnisse der Studie nachvollziehbar zu machen und mögliche Fehlerquellen zu identifizieren.
Für die Erstellung eines Leitfadens gehen wir wie folgt vor:
Zunächst werden im Forschungsplan die Forschungsfragen, die Erhebungsmethoden und die Samples festgelegt. Auf dieser Grundlage können wir die Fragen und Themen sammeln, die wir in unserem Leitfaden abdecken möchten.
Wir sammeln mit Hilfe von Proto-Artefakten und Annahmen eine Liste von Fragen und Themen, die wir in unserem Leitfaden abdecken möchten.
Wir strukturieren den Leitfaden logisch und nachvollziehbar, indem wir zunächst die Fragen in Themenbereiche unterteilen und dann die Fragen und Themen entsprechend der Reihenfolge anordnen, in der wir sie während der Forschung behandeln möchten.
Wir überprüfen den Leitfaden auf Verständlichkeit und Klarheit, indem wir Testdurchläufe durchführen, um sicherzustellen, dass die Fragen und Aufgaben angemessen sind und die gewünschten Informationen liefern. Wir überprüfen auch, ob der Leitfaden flexibel genug ist, um mögliche Änderungen oder Anpassungen zu berücksichtigen.
Wir stellen sicher, dass das Forschungsteam den Leitfaden und die Forschungsmethoden versteht. Wir geben ihnen Anweisungen zur Durchführung der Studie und klären eventuelle Fragen.
Wir halten den Leitfaden flexibel und passen ihn gegebenenfalls an, wenn sich neue Erkenntnisse oder Anforderungen ergeben.
Ein Forschungsplan klärt, welche grundlegende Forschungsfragen beantwortet werden sollen, welche Daten hierzu notwendig sind und wie diese Daten erhoben werden.
Bei der Rekrutierung von Teilnehmern wollen wir passende Personen finden und auswählen, die an Forschungsaktivitäten wie z. B. Interviews, Beobachtungen oder Usability Tests.